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Eric Nussbaumer wohnt seit dem
21. Dezember 2015 in Liestal:
Liestal hat wieder einen Nationalrat
Aufgezeichnet von Lucas HuberMeine Tätigkeiten kann ich nicht in einer
40-Stunden-Woche unterbringen. Einerseits
bin ich Nationalrat und dort in verschiedenen
Kommis sionen tätig, Schwerpunkte Energie,
Umwelt, Raumplanung und Aussenpolitik. Ande-
rerseits bin ich für die Kommunikation der Swiss-
power AG zuständig, eines Unternehmens von 22 Schweizer Stadtwerken.
«Überstunden» machen mir nichts aus, wenn die Arbeiten Freude bereiten. Bei mir ist
kein Tag wie jeder andere. Manchmal beginnt der Tag um 5.30 Uhr, manchmal um
7.00 Uhr. Die grösste Herausforderung ist für mich, die Work-Life-Balance wirklich gut
hinzukriegen. 2016 soll das – nach dem Wahljahr – wieder etwas besser gelingen. Denn
bei fünf Enkelkindern muss wieder mehr Zeit für die Familie drin liegen.
Es ist anspruchsvoll, alles unter einen Hut zu bringen, denn das Milizsystem stösst
an seine Grenzen. Entweder leidet die berufliche Leistung oder die politische Arbeit, die
übrigens schnell einem 60-Prozent-Pensum entspricht. Die beiden Tätigkeiten sind nicht
strikt voneinander trennbar. Bin ich im Bundeshaus, muss auch ein Anruf für meinen
Arbeitgeber möglich sein und umgekehrt.
Eveline Schupp, 53, Personalberaterin
«Ich helfe Menschen»
Die Stellensuche kann, wenn man sie ernst nimmt, ein 100-Prozent-Job sein. Ich bin Personal-
beraterin bei der Regionalen Arbeitsvermittlung in Liestal. Meine Hauptaufgabe ist es, Stellen-
suchende zu coachen und zu beraten. Daneben führe ich eine Überwachungs funktion aus. So gehört
es auch zu meinen Aufgaben zu sanktionieren.
Wir leben in schwierigen Zeiten, eine
Kündigung führt oft zu Existenzängsten. Diese
von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen zu
beruhigen, ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit.
Daneben geht es um Information. Ich arbeite
sehr gern.
Das Schöne an meinem Beruf ist, dass
ich Menschen aus der Arbeitslosigkeit hinaus
begleite. Ich sehe mich täglich mit anderen
Menschen und anderen Problemstellungen kon-
frontiert, mein Alltag ist bunt und spannend.
Mein Beruf zeigt mir immer wieder, dass der
erste Eindruck, den man von einem Menschen
hat, oft trügt.