Page 22 - LiMa 47
P. 22
«Nennen Sie mir eine Universitätsstadt in der
westlichen Welt – ich war vermutlich schon da.»
Die Vielreisenden Vielflieger Thomas Nold.
Thomas Nold und Mathias Frank kennen sich nicht. Der eine, immer gern nach Hause.» Besonders,
aus Liestal, verlegt Zeitschriften, der andere, aus Lausen, seit er eine Familie hat. Mathias ist
verheiratet, vergangenes Jahr wurde er
fährt Radrennen. Dafür reisen sie rund um den Globus.
Vater. «Natürlich ist es nicht immer
einfach, aber es geht uns gut. Und meine
Er fuhr in den Vereinigten Arabischen Auf 100 Flüge im Jahr summiert sich Frau kennt mich ja gar nicht anders.»
Emiraten, in Spanien und Belgien. Mitte das gut und gern – und für den Herbst
August nahm er am Arctic Race of stehen, unter anderem, Japan und Frankreich – Brasilien
Norway teil, eine viertägige Rundfahrt China auf seinem Terminkalender. Fast ein Drittel seiner Arbeitszeit
über dem Polarkreis, und sein nächstes verbringt Thomas Nold auf Reisen, trifft
Ziel ist die Tour of Britain Anfang Sep- Lettland – Kolumbien Forscher, Wissenschaftler, Mediziner,
tember. Mathias Frank aus Lausen ist Derzeit steigt Mathias Frank für das die, unter anderem, im Nebenamt als
viel unterwegs: «Über die Hälfte des schweizerische IAM Cycling Team in Redaktoren der Karger-Zeitschriften
Jahres verbringe ich im Ausland», sagt er. den Sattel. Seine Teamkollegen kommen fungieren. Zeitschriften mit Namen wie
«Nennen Sie mir eine Universitäts- aus Frankreich und Österreich, aus «Brain, Behaviour and Evolution» oder
stadt in der westlichen Welt: Ich war Kolumbien, Lettland und Italien. Mit «Journal of Molecular Microbiology and
vermutlich schon da.» Dann zählt Tho- ihnen befuhr er die Strassen sämtlicher Biotechnology», insgesamt 100 Titel, die
mas Nold auf: Madrid, Lausanne, Kopen- Kontinente. Der Rennkalender bringt ihn fast ausschliesslich auf Englisch erschei-
hagen, Wien, Barcelona, Bologna, Bern, vor allem quer durch Europa, hier ist die nen – der Sprache der Wissenschaft.
Dublin, Washington D.C., Toronto, Rom, Wiege des Radsports, hier finden die «Mehr als die Flughäfen, Kongress-
Brüssel, Zürich, San Diego, Los An- meisten Rennen statt. Er mag aber auch zentren und Universitätsspitäler all dieser
geles, Innsbruck und natürlich Basel.... die Wettbewerbe in Nordamerika. Dort Orte kenne ich allerdings kaum», sagt er
Das waren die Stationen, die er allein in sind die Strassen breiter, «die Rennen grinsend. Darum überrascht es nicht,
diesem Jahr ansteuerte. sind stressfrei und sicher. Und ich finde dass er Flugzeuge meidet, sobald er
Der gelernte Buchhändler aus Liestal auch die Kultur ungemein spannend.» privat verreist. Dann setzt er sich mit
ist Programmleiter des Wissenschafts- Er geniesst das Unterwegssein, seiner Frau ins Auto und geniesst spon-
verlags S. Karger in Basel. Und kommt, «anders geht das auch gar nicht. Es tane, ungeplante Tage, im Sommer ging’s
von Berufes wegen, ganz schön rum. gehört zum Beruf. «Aber ich komme an die Ostsee, mit den Enkeltöchtern
– 22 – LiMa September–Oktober 2015