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EINKAUFSERLEBNIS














             Das Figurenspiel des Liestalers Michael
           Huber wird in der ganzen Welt verstanden
                                        (r.o.).

                                  Streifen, v.o.:
                  Unterwegs mit dem Zirkus Huketi
                            Der gestiefelte Kater
            Anstrengend, diese Übersetzung: Michael
                Huber an einem Kongress in Korea.




       beschreibt das Figurentheater als Kunst   nette. Er empfindet den internationalen
       des Augenblicks, und die Nähe zum      Austausch als wichtig und bereichernd.
       Publikum respektive die Unmittelbarkeit   «Eine Arbeit in fremden Kulturen zu
       dessen Reaktion sind ultimativ. «Jeder   zeigen erweitert das Verständnis für die   © Claude Vuille
       Auftritt ist eine Entdeckungsreise, und   Kunst», erklärt er. Darum sind ihm die
       ich lerne enorm viel vom Publikum.»    Auftritte im Ausland und der Austausch
           Natürlich unterscheiden sich       mit Künstlern weltweit so wichtig.
       die Auditorien von Land zu Land, in    Ausserdem ist er gern unterwegs. «Man
       Pakistan plappert es unentwegt in den   ist zwar nicht eingesperrt in der
       Reihen, in Indien klatscht man im      Schweiz, aber sie ist auch nicht uferlos.»
       Voraus zur Motivation und nicht zum        Menschen aus der Region hinter-
       Ende als Belohnung, und in Indonesien   lassen ihre Spuren in der Welt, und die
       dauern die Stücke teilweise die ganze   Welt hinterlässt ihre Spuren in Liestal.
       Nacht über, sodass das Publikum        Jeder vierte Einwohner Liestals ist nicht
       kommt und geht, wie es ihm beliebt.    schweizerischer Nationalität und bringt
           Michael Huber ist einer der        so ein Stück Globalität mit. Sie machen
         Schweizer Vertreter in der UNIMA,    Liestal international.
                                                                                       © Helmut Pogerth
       der Union Internationale de la Mario-



             Rund 60 professionelle Figurentheater gibt es in der Schweiz. Die Kunst-
             richtung erfreut sich einer langen Tradition, die wahrscheinlich im einstigen
             Persien ihren Ursprung nahm. Sie beinhaltet nicht nur das Spiel als erzäh-
             lendes Element, sondern auch die Musik, die Gestaltung, die Dichtung und
              die Verarbeitung von zeitgenössischen Stoffen. Angeblich inspirierte ein

              Figurenspiel Johann Wolfgang von Goethe zu seinem «Faust».
              Michael Huber lebt das Figurentheater seit 40 Jahren. Mittlerweile         zVg
                unterrichtet er Figurentheater und Figurenbau. Genau vor 30 Jahren
               gründete der das «Figurentheater Michael Huber». Vom 22. September
               bis am 1. Oktober begeht er in Liestal dieses Jubiläum mit der Retro-
               spektive «Entdeckungen im Spiel – 10 Figurenspiele in 10 Tagen».


               Details: www.theaterhuber.ch

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