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                                                                                            TREFFPUNKTE








                                                                                     Pause von den
                                                                                       Anforderungen


                                                                                     Im Sommer ist es kaum zu übersehen,
                                                                                     im Winter muss man schon etwas länger
                                                                                     suchen: das Jugendzentrum Liestal.
                                                                                     Während den warmen Monaten ist es zur
                                                                                     Allee hin offen. Wenn es kälter wird
                                                                                     öffnet das Jugi, das viele noch unter
                                                                                     seinen alten Namen «Splash» oder «Joy»
                                                                                     kennen, seine Räume im oberen Stock.
                                                                                     Dort locken gemütliche Sofaecken,
                                                                                     Billardtische, sogar ein Kraftraum.
                                                                                     «Viele dieser Dinge sind Spenden»,
                                                                                     erzählt Jugi-Leiterin Claudia Kuonen.
                                                                                     Das Haus gehört der Stadt Liestal. In ihr
                                                                                     hat das Jugi einen verlässlichen Partner.
                                                                                     «Wir haben einen guten Austausch,
                                                                                     fühlen uns gehört und ernst genommen.»
                                                                                        Im vergangenen Jahr feierte das Jugi,
                                                                                     das von Mitarbeitenden des Kompetenz-
                                                                                     zentrums Kind, Jugend, Familie der
                                                                                     Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz
                                                                                     Baselland geführt wird, seinen 25.
                                                                                     Geburtstag. «Seither sind wir auch in
                                                                                     den Köpfen der Bevölkerung wieder
                                                                                     besser verankert», weiss Claudia Kuo-
                                                                                     nen. Denn die Aufgabe, die das Jugi
                                                                                     erfülle, sei wichtig. «Die Jugendlichen
                                                                                     brauchen einen Ort, an dem sie einfach
                                                                                     sein können, an dem nicht noch mehr
                                                                                     Anforderungen an sie gestellt werden.»
                                                                                        Vier Mal in der Woche stehen allen
                                                                                     Jugendlichen zwischen 10 und 20 Jahren
                                                                                     die Türen des Jugis offen. Gut 60 Prozent
                                                                                     derjenigen, die vorbeischauen seien
                                                                                     Jungs, 40 Prozent Mädchen. «Früher war
                                                                                     dieses Verhältnis noch viel ungleicher»,
                                                                                     berichtet di Jugi-Leiterin. «Wir haben
                                                                                     seither viele Anstrengungen unternom-
                                                                                     men, für Mädchen attraktiver zu werden
                                                                                     – mit Erfolg.» Kürzlich haben sie sich
                                                                                     einen kleinen Raum eingerichtet, an
                                                  «Girls only» – dieses Bild haben die
                                                   Mädchen spontan am letzten Meeting    dessen Tür klar festgehalten ist «Girls
                                              vor den Ferien geknipst. Im Vordergrund   only». Auch die Jungs sollen ihr eigenes
                                                      Jugi-Leiterin Claudia Kuonen.  Revier erhalten. «Aber die brauchen
                                                                                     noch ein bisschen länger.» jg

                                                                                                    LiMa März – April 2016  – 45 –
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