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Selten allein zu zweit: Tania und Andi
Zeit stehlen Zbinden nutzen die spärlichen Gelegenheiten
für Spaziergänge, Velo- oder Joggingrunden.
Tania und Andi Zbinden managen nicht nur ihr Leben, sondern
auch das ihrer vier Söhne Jannis, Robin, Simon und Laurin.
Und das heisst: Beziehung, Arbeit, Schule, Sport, Hobbies, Essen,
Schlafen und Zähneputzen unter einen Hut zu bringen. Ist die
Zeit da manchmal knapp?
«Ja», sagt Tania Zbinden, 43, Heil- Viel bedeutet in Zbind’schen anzureissen, noch mehr Projekte, Sport,
pädagogin im 50-Prozent-Pensum, Massstäben: Eltern, die sich 150 Stellen- Freifächer: Da habe man stets alle
blondes Strahlen. Sie ist die Managerin prozent teilen, drei Schüler, ein Lehrling, Hände voll zu tun, sagt die Familien-
der Familie, der Dreh- und Angelpunkt, vier Heranwachsende, drei Tänzer, managerin und lehnt sich zurück.
die Organisatorin, die die Fäden zieht sechs Wecker, sechs Köpfe, sechs «Manchmal läuft einem die Zeit davon
und die Stricke reisst. Es ist Dienstag- Mäuler, sechs Sportler, sechs Fasnächt- – denn irgendjemand hat immer irgen-
abend im Haus der Zbindens in Liestal. ler, sechsmal Tatendrang, eine Freun- detwas.» Darum hat sie gelernt zu akzep-
Laurin, mit zehn der Jüngste, tobt auf din, ein eigenes Kleiderlabel, dreimal tieren, dass es in einer sechsköpfigen
dem Trampolin, Simon, 13, liest im täglich Frühstück, Panini-Bildchen, Familie weder den perfekt geputzten
Wohnzimmer, die älteren sind irgendwo Chienbäse als Familienevent, «Galileo» Haushalt, noch den perfekt gefüllten
auf dem Heimweg von Schule und für den Jüngsten. Kühlschrank gibt. «Und manchmal muss
KV-Lehre, während ihre Mutter erklärt, auch eines der Kinder zurückstehen,
dass sie manchmal Angst habe, nicht Da bleibt einem fast der anders geht es nicht.» Dann ergeben sich
allem gerecht zu werden. «Aber dafür, Schnauf weg regelmässig Situationen wie diese: Tania
dass so viel läuft, machen wir es, Vier Kinder, dazu vier Jungs, die sich Zbinden weiss, dass sie das Aufräumen
glaube ich, ganz gut.» kaum im Zaun halten können, noch mehr gelegentlich an ihre Kinder delegieren
LiMa Juli – August 2016 – 27 –